SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
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SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von wolvesse am 28.11.2011 20:49Liebes Rudel,
habe mal wieder eine Frage an Euch.
Hat jemand von Euch zunächst einen SLE gehabt, später kam dann noch eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse hinzu?
Ich habe seit 2001 einen SLE. Seit neuestem habe ich ganz niedrige Glukosewerte, sind sogar nach dem Essen bei Werten von 40. Mein behandelnder Arzt meint, das hinge sicher mit dem Quensyl zusammen und meint, ich müsse halt damit leben.
Mir allerdings ist das zu einfach, außerdem bin ich in letzter Zeit so extrem müde, ich könnte nur noch schlafen, meine Arbeit schaffe ich kaum noch ( klar, das sind alles Symptome, die man auch vom SLE kennt, ich weiß), aber dieses niedrigen Zuckerwerte hatte ich früher nie. Ich fühle mich wirklich gehandicappt, vergesse ständig etwas etc.
Nun kam ein Freund von mir auf die Idee einer Hypothyreose, denn ich habe außerdem sehr niedrige alkalische Phosphatasen im Blut.
Stitzig machte mich vor ca einem Jahr, dass ich plötzlich ohne Veränderung der Ernährung 8 kg oder mehr abnahm, ich schien nicht mehr zunehmen zu können, nahm an Stellen ab, die sonst nie betroffen waren.
MBei meiner Schwester wurde ungefähr im gleichen Alter eine Hashimoto-Thyreoditis diagnostiziert.
Mein Arzt meinte neulich nur lapidar, wenn man Läuse hat, dann hat mich nicht auch noch Flöhe. Ich frage mich aber, ob das nicht doch sein kann.
Mein Rheuma-Doc nimmt zwar alle paar Monate die Werte TSH, FT3 und FT4, die waren bisher wohl eher nicht auffällig, aber gerade in en letzten Monaten, wo jetzt die Glukose-Werte auffielen, wurde dies nicht kontrolliert.
Frage nun: würde ein Antikörper- Test überhaupt Sinn machen? Ich nehme eben Cellcept, Quensyl und Cortison, außerdem seit vielen Jahren Jodthyrox 50, das würde wahrscheinlich jegliche Diagnostik verschleiern, oder?
Ich hoffe, das war jetzt net zu kompliziert.
Was mir auch auffällt, - meine Schüler halten mich inzwischen für etwas schwerhörig.
Liebe Grüße
wolvesse
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von Leya am 28.11.2011 21:44Welch ein Quatsch!
Das Gegenteil trifft zu.
Wer eine Autoimmunerkrankung hat, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit, eine weitere zu bekommen erhöht.
Ich würde kurzfristig den Rheumatologen und einen Endokrinologen aufsuchen.
Bestimmt erhältst Du noch konkrete Antworten von Hashimoto-Betroffenen.
Alles Gute.
Gruß
Leya
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von Kaffeejunkie am 28.11.2011 22:27Das halte ich für eine total blödsinnige Aussage. Also, nicht deinen Gedanken, sondern die Aussage des Arztes. Gerade bei einer AI ist das Immunsystem doch aus dem Ruder gelaufen und die Gefahr, dass sich das fehlgeleitete Immunsystem auch in andere Bereiche als in die der diagnostizierten Erkrankung "einmischt" ist m.E. eher höher als niedriger.
Das kann natürlich sein, muss aber nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. Eine erniedrigte AP kommt wesentlich häufiger z.B. bei Zinkmangel, schwerer Blutarmut, Magnesiummangel und bei Einnahme der Pille vor, als bei Hypothyreose.
Das ist aber eher ein Symptom, welches bei Hyperthyreose, also Überfunktion der Schilddrüse, auftritt und nicht bei Hypothyreose, also Unterfunktion.
Zu einer Hashimoto Thyreoiditis würde das ganze schon eher passen, da hier - gerade zu Beginn der Erkrankung - sowohl Unter- als auch Überfunktionssymptome auftreten können, da es ja eine entzündliche Erkrankung ist.
Um das aber zu bestätigen oder auszuschließen, reicht die Bestimmung von T3, T4 und TSH nicht aus, da sollten zumindest TPO-AK, TG-AK & Co. bestimmt werden. Und wenn dieser Verdacht besteht, würde ich das mal beim Endokrinologen abklären lassen. Du sagst, du nimmst Jodthyrox. Also scheint da ja wohl schon mal eine Unterfunktion bestanden zu haben. Wenn es allerdings tatsächlich eine Hashimoto Thyreoiditis ist, wäre das Jod kontrakproduktiv, da es die Entzündungsaktivität noch zusätzlich anheizen kann.
Wie gesagt, das sind alles Mögichkeiten, die natürlich zutreffen können, aber nicht müssen. Viele Symptome, die du beschreibst (Müdigkeit, Vergesslichkeit, Gewichtsverlust etc.) können aber auch ganz einfach Nebenwirkungen der Medikamente, die du nimmst, sein.
Kaffeejunkie
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von Leya am 29.11.2011 00:49How does Hashimoto's and Sjodren's Syndrome relate to lupus? Can you have these two and still have Lupus?
Dr. Hahn
Hashimoto's Disease is inflammation of the thyroid which can cause enlargement and low thyroid function. Sjogren's is inflammation in the glands that make tears and saliva. They are all autoimmune diseases. Therefore, lupus can occur with one or both of them. It is most likely that some genes predispose to all 3 of these illnesses: depending on what other genes you have, you can develop 1, 2 or all 3.
Quelle: http://www.lupus.org/webmodules/webarticlesnet/templates/new_empty.aspx?articleid=1756&zoneid=76
Dr. Hahn "is Professor of Medicine, Vice-Chair of the Department of Medicine, and Chief of Rheumatology at the David Geffen School of Medicine at the University of California at Los Angeles"
Dorothy fragt:
In welchem Zusammenhang stehen Hashimoto und Sjögren mit Lupus? Kann man diese beiden Erkrankungen haben und trotzdem Lupus (haben)?
Dr. Hahn antwortet:
Hashimoto ist eine Entzündung der Schilddrüse, die zur Vergrößerung und zur Unterfunktion führen kann. Sjögren ist eine Entzündung der Drüsen, die Tränen und Speichel produzieren. Sie sind alle Autoimmunerkrankungen, daher kann Lupus zusammen mit einem oder beiden auftreten. Höchstwahrscheinlich mache einige Gene für diese drei Erkrankungen anfällig; abhängig davon, welche anderen Gene eine Person hat, kann diese eine, beide oder alle drei Erkrankungen entwickeln.
Quelle: http://www.hashimotothyreoiditis.de/index.php/symptome/zusatzkrankheiten
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von sungmanitu-wakan am 29.11.2011 10:39Hallo Wolvesse,
ich habe zum Lupus und der RA auch noch beim Hashimoto hier geschrien.
Muß den schon ganz lange gehabt haben, zumindest reime ich mir einige Symptome im Nachhinein zusammen.
Der US-Befund und die Szintigrafie waren "...mäßig auffällig, Kontrolle in einem Jahr angeraten...",
der TSH war leicht erhöht, Ft3 und 4 normal aber trotz Kortison und Azathioprin waren die Schilddrüsenantikörper
(TPO und Trak) erhöht.
Aufgrund folgenden Schreibens habe ich dann meine Ärztin überreden können mir L-Thyroxin zu verschreiben. Seitdem weiß ich welche Beschwerden alle nicht vom Lupus gekommen sind.
Ich würde es an deiner Stelle auf jeden Fall abklären lassen. Und suche dir gleich einen kompetenten Endokrinologen.
Irgendwo im Hashi-Forum gibt es eine Ärzteliste, habe ich auf die schnelle nicht gefunden.
Gruß Susanne
Hier gibt es viel zu lesen:
http://www.hashimotothyreoiditis.de/index.php/weitere-infos
Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hormonstoerungen/schilddruesen-erkrankungen/article/367425/subklinischer-hypothyreose-kann-hormonersatz-noetig.html
Auch bei subklinischer Hypothyreose kann Hormonersatz nötig werden
Substitution mit L-Thyroxin bei Patienten mit Peroxidase-Antikörpern
MÜNCHEN (wst). Weitaus häufiger als eine manifeste Hypothyreose ist in der täglichen Praxis eine subklinische Hypothyreose. Auch sie kann die Lebensqualität beeinträchtigen und das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Manifeste Schilddrüsenunterfunktionen sind eine klare Indikation zur Hormonsubstitution. Bei subklinischer Hypothyreose hängt der Behandlungsbedarf von zusätzlichen Befunden ab.
Eine subklinische Hypothyreose ist definiert durch ein erhöhtes Serum-TSH bei noch normalen peripheren Schilddrüsenfunktionswerten. Daran hat Professor Petra-Maria Schumm-Draeger vom Klinikum München-Bogenhausen auf einer Veranstaltung von Merck Pharma in München erinnert. Häufigste Ursache von Schilddrüsenunterfunktionen ist die Hashimoto-Autoimmun-Thyreoiditis.
In den meisten Lehrbüchern wird als obere Normgrenze ein Serum-TSH-Wert mit 4,0 mU/l angegeben. Doch nach aktuellen Erkenntnissen beginnt eine subklinische Hypothyreose bereits ab 2,5 mU/l, sagte Schumm-Draeger. Eine solche subklinische Hypothyreose dürfte in der täglichen Praxis etwa 50mal so häufig sein wie eine manifeste Hypothyreose.
Das kann man etwa aus vorläufigen Ergebnisse der Heinz-Nixdorf RECALL-Studie mit 5000 Menschen im Alter von 45 bis 75 Jahren schließen. Bei 0,1 Prozent der Untersuchten war eine manifeste und bei etwa sechs Prozent eine subklinische Hypothyreose gefunden worden, sagte Schumm-Draeger. In der Studie galt als subklinisch hypothyreot, wer einen TSH unter 3,0 mU/l hatte.
Wird bei einer Routine-Laboruntersuchung ein TSH von mehr als 2,5 mU/l festgestellt, empfiehlt Schumm-Draeger einen Therapie-Entscheidungsbaum. Werden zusätzlich Schilddrüsenperoxidase-Antikörper (TPO-AK) gefunden, die auf eine progressive Autoimmun-Thyreoiditis verweisen, sollte eine Substitutionstherapie mit L-Thyroxin (etwa Euthyrox®) verordnet werden. Eine solche Therapie könne möglicherweise auch den Autoimmunprozeß verlangsamen. Die gleiche Therapie-Empfehlung gilt für TPO-AK-negative Patienten, wenn das TSH bei 4 mU/l oder darüber liegt.
TPO-AK-negative Patienten mit einem TSH zwischen 2,5 und 4 mU/l sollten eine Substitutions-Therapie erhalten, wenn sie eine Struma haben, ein erhöhtes Gesamt- oder LDL-Cholesterin, andere Autoimmunerkrankungen oder wenn Frauen Zyklusstörungen oder unerfüllten Kinderwunsch haben. Fehlen diese Zusatzkriterien, genügen bei TPO-AK-negativen Patienten mit einem TSH zwischen 2,5 und 4 mU/l jährliche Kontrolluntersuchungen, die frühzeitig eine Verschlechterung der Situation erkennen lassen.
Wird eine Schilddrüsenhormon-Substitution verordnet, ist bei subklinischer Hypothyreose ebenso wie bei der manifesten Hypothyreose als Therapieziel ein Serum-TSH zwischen 0,5 und 2,0 mU/l anzustreben, so die Expertin.
Erst habe ich gemerkt, daß es so ist -
und dann habe ich begriffen warum es nicht anders sein kann.
Und doch will ich das es anders wird!
Tucholsky
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von sungmanitu-wakan am 29.11.2011 10:59Hier ist die Arztliste:
http://www.top-docs.de/include.php?path=login/arzts.php
Erst habe ich gemerkt, daß es so ist -
und dann habe ich begriffen warum es nicht anders sein kann.
Und doch will ich das es anders wird!
Tucholsky
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von Micky am 30.11.2011 06:28Ohne inhaltlich etwas beitragen zu können, kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass der Spruch deines Arztes schlichtweg falsch ist. Der geht nämlich genau andersrum: "Wer Läuse hat, kann auch Flöhe haben."
Denkt man mal drüber nach, wie das nicht nur im übertragenen Sinne, sondern "in echt" aussähe, fällt auf, dass es nur so Sinn macht.
Dummschwätzer, der! *offtopic aus*
Gruß Micky
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von wolvesse am 30.11.2011 15:32Liebes Rudel,
herzlichen Dank für Eure netten Antworten und die super Tipps - ich sollte dem wohl mal nachgehen.
Allerdings bin ich einfach gerade etwas demotiviert, da ich bei meinen Docs gerade einfach den Eindruck habe, dass sie mich nicht so ganz ernst nehmen. Als ich meinem Rheumatologen heute von dem Hashimoto meiner Schwester erzählte und fragte, ob ich denn nun einen Endokrinologen (das hatte er selbst vor ein paar Tagen vorgeschlagen) aufsuchen soll, meinte er dann plötzlich, dass das keine Eile hätte. Also gut, und ich habe bei 3 Diabetologen versucht, einen Termin zu bekommen, ohne Erfolg. Tja, ich nehme mich wahrscheinlich zu wichtig.
Liebe Grüße aus dem Süden,
wolvesse
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von Leya am 30.11.2011 20:00Hallo Wolvesse,
lass Dich doch bitte nicht von Ärzten demotivieren.
Es geht schließlich um Deine Gesundheit und nicht um die Deiner Ärzte.
Überweisung holen (oder 10 € bezahlen) und ab...........
Gruß
Leya
Re: SLE und Hypothyreose / evtl. Autoimmunerkrankung Schilddrüse
von wolvesse am 05.12.2011 18:34Liebe Leya,
Du bist ein Schatz - danke Dir für's Aufrichten!
Habe mir jetzt einen Termin gemacht bei einem Diabetologen und bin froh drüber, - die Sprechstundenhilfe dort war sehr bemüht, mir noch einen Termin vor Weihnachten zu geben, weil Sie meinte, das sei schon wichtig. Fragte noch, ob ich es bis dahin aushielte - nett.
Werde dann berichten, was dabei herauskommt!
Is schon sehr gut, Euch zu haben!!!!
wolvesse