Verwandten denken ich bin ein Simulant

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kk9979

42, Weiblich

Beiträge: 95

Verwandten denken ich bin ein Simulant

von kk9979 am 10.10.2013 14:38

Hallo,

ich muss mal meinen Frust ablassen, weil ich es einfach nicht mehr aushalte. Die Eltern von meinem Freund behandeln mich, als ob ich ein Simulant wäre.

Sie stellen alles in Frage, selbst meine chronische Nierenerkrankung. Letztes Jahr war ich im Krankenhaus wegen Verdacht auf SLE. Der Verdacht konnte nicht bestätigt werden, da man nur einen positiven ANA-Titer von 1:1280 gefunden hat und eben die Glomerulonephritis. Die Rheumatologen meinten dann, dass ich wahrscheinlich etwas ausbrühte, was sich jetzt noch nicht so richtig zeigen will. Bei neuen Symptomen sollte ich dann wiederkommen. Und es hat auch nicht lange gedauert, da kam das nächste Problem. Eine chronische Urtikaria mit Angioödemen unklarer Ursache. Deswegen war ich wieder 2x im Krankenhaus. Kurz darauf bekam ich Blutarmut und Eisenmangel. Die Ärzte ordneten eine Magenspiegelung an. Am Magen liegt es jedenfalls nicht. Also soll ich nun noch zur Darmspiegelung.

Dann durfte ich mir Sprüche anhören: woher ich das denn immer alles hätte, dass man da zur Magen- und Darmspiegelung etc. muss. Ich habe nur gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen sollen. Wenn der Arzt mir eine Überweisung dafür gibt, dann nehme ich sie auch, wenn er es so meint. Dann wurde bei der Oma entrümpelt. In den Sachen haben wir auch Bücher gehabt. Es waren alles Ernährungs- und Gesundheitsratgeber die wir aussortiert hatten. Da mussten wir uns beide anhören als wir diese Bücher gerade in der Hand hatten: "aber nicht, dass ihr noch mehr Krankheiten bekommt". In einem ganz spitzen Ton.
Das hat mich ganz schön umgehauen: die Nierensache wurde mittels Biopsie festgestellt, die Blutwerte ebenfalls. Ich denk mir das doch nicht aus. Das ist ja einfach bekloppt. Niemand wünscht sich doch sowas freiwillig.

Mich macht das fertig. Ich werde hingestellt als ob ich ein hysterischer Hypochonder bin. Als ich jedesmal im Krankenhaus war, haben seine Eltern mich nicht angerufen. Das fand ich auch schon frech.

Dann hatten mein Freund und ich ausgemacht, dass wir seinen Eltern einfach von Arztterminen und Untersuchungsergebnissen einfach nichts mehr sagen. Dann können sie auch nicht lästern.

Aber prompt hat er heute seiner "Mutti" wieder alles vorgekaut. Das habe ich hinterher rausbekommen. Ich fühle mich da auch irgendwie betrogen. Erst machen wir uns das so aus und dann haut er mich hinter meinen Rücken in die Pfanne, damit sie wieder über mich herziehen können.

Ich glaub auch nicht, dass er es sein lässt, ständig denen alles auf die Nase binden zu müssen. Und ich weiß nicht, ob ich sowas noch aushalten kann und will. Für mich ist es sowieso schon nicht einfach, ständig diese Arzttermine wahrnehmen zu müssen, wie eine alte Oma.....

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Thea40

83, Weiblich

Beiträge: 445

Re: Verwandten denken ich bin ein Simulant

von Thea40 am 10.10.2013 16:33

Hallo kk9979,

was auch immer du ursächlich hast, es wurden doch von verschiedenen Ärzten Krankheiten eindeutig diagnostiziert und einer Behandlung für wert gefunden.

Was ich nicht verstehe, ist, weshalb deine Lieben, die anscheinend schlauer sind als jede Universität, noch keinen Nobelpreis für Medizin bekommen haben? Vielleicht machst du es wie ich, bedaure sie und schlage sie für die nächste Auszeichnung vor.

Liebe Grüße,
Thea!

 Krisentelefon oder Weihnachtsmarkt                                   

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Alf98

62, Männlich

Beiträge: 9

Re: Verwandten denken ich bin ein Simulant

von Alf98 am 10.10.2013 18:20

Hallo kk9979,

Also ich kann Thea40 nur beipflichten.
Bei Dir sind es die Eltern deines Freundes, bei mir waren es die eigenen Eltern, aber meine Frau hat immer zu mir gehalten   das war und ist das WICHTIGSTE für mich.

Du solltest deinem Freund vieleicht erklären, das du nicht aus "jux und tollrei" zu den Ärzten gehst und dir die ganzen Untersuchungen und Tests über Dich ergehen lässt.


lg. alf98

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Theo_1956

68, Männlich

Beiträge: 110

Re: Verwandten denken ich bin ein Simulant

von Theo_1956 am 01.11.2013 12:08

Hallo zusammen, liebe KK9979,

ich habe Deine Geschichte gelesen - ähnliches habe ich mitgemacht. Lange Zeit habe ich versucht diese Diskreminierung, diese Unverschämtheiten zu ignorieren. Das war ein Fehler. Ich habe mir damals Gedanken gemacht ob das alles was mir bzw. uns widerfährt in Ordnung ist. ob es nicht an mir liegt das ich mir alles nur einbilde und daher krank bin. Als ich in der Kurklinik erfuhr das ich den Rentenantrag stellen sollte und dieses später vertraulich meiner Mutter sagte bekam ich nur die vorwurfsvolle Antwort: " Nutz mir bloß nicht die Sozialsysteme aus."  Mein Bruder neidete: " Das gibt es doch gar nicht. Das kann doch wohl nicht wahr sein." Eine gute Freundin wurde mit einem mal sehr krank hatte Flecken die man aber wegen dem Make-Up nicht sehen konnte, hatte krumme Finger weil das ja Rheuma war. Sie fuhr aber im Urlaub nach Italien in die Sonne weil sie ja eine Auszeit benötigte.

Inzwischen habe ich mich von meinen Eltern, meinem Bruder, einigen " Freunden" völlig getrennt. Seit dem geht es mir besser.

Kann Dir nur diesen Tipp geben, mehr nicht.  Damit musst Du liebe KK9979, Ihr alle und ich leben.

Lasst Euch nicht unterkriegen das Leben ist so. Schöne Grüße Theo

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RedCow

37, Weiblich

Beiträge: 2165

Re: Verwandten denken ich bin ein Simulant

von RedCow am 01.11.2013 15:36

Liebe kk9979!

Ich kann deine Situation leider nur allzu gut nachvollziehen, in meiner letzten Beziehung ergings mir genauso -weswegen ich auch jetzt Single bin
Das heißt aber bitte nicht, dass es bei dir auch so kommen muss; ich würde nochmal versuchen ein ernsthaftes Gespräch mit deinem Partner zu führe, ihn darauf aufmerksam machen dass dich dieses 'petzen' seelisch belastet und dies wiederum deine Krankheit fördert!

Wenn er darauf Rücksicht nimmt: hervorragend!
Wenn nicht solltest du für dich selbst überlegen, wie du damit umgehen willst, da es auf Dauer wirklich kräftezehrend ist, man dann eine immer größere Abneigung gegen seine Schwiegereltern hegt, die Besuche bei denen zur Belastung werden usw. -eine Art Negativstrudel! Wenn nicht mal der eigene Partner dir Unterstützung gibt: wer dann?!


I01.11.2013 12:08 - Theo_1956
Inzwischen habe ich mich von meinen Eltern, meinem Bruder, einigen " Freunden" völlig getrennt. Seit dem geht es mir besser.
Habe ich auch ganz wie Theo gehalten, das ist das beste, was man gegebenfalls machen kann!


10.10.2013 16:33 - Thea40
Was ich nicht verstehe, ist, weshalb deine Lieben, die anscheinend schlauer sind als jede Universität, noch keinen Nobelpreis für Medizin bekommen haben? Vielleicht machst du es wie ich, bedaure sie und schlage sie für die nächste Auszeichnung vor. 
 Dem gibts nicht mehr hinzuzufügen*gg* 



Liebe Grüße & ich hoffe dein Partner beherzigt deine Wünsche doch noch 

Lupis in Österreich auf Facebook
oder bei Interesse an Treffen etc. Mail an: lupizentrale (a) gmail.com

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kk9979

42, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Verwandten denken ich bin ein Simulant

von kk9979 am 01.11.2013 18:19

Hallo,

danke für Eure Antworten. Wir haben uns jetzt so geeinigt, dass er alles was meine Gesundheit betrifft seinen Eltern nicht mehr erzählt. Bis jetzt hat es auch geklappt. Was er mit seinen Arztterminen bzw. Ergebnissen macht, ist seine Sache, wenn er es Ihnen erzählt.


Dass ich nicht mal angerufen wurde, wo ich letztes Jahr 3x in der Uniklinik lag, das werde ich mir merken und Konsequenzen ziehen. Werde auch sie nicht mehr anrufen, wenn sie mal im Krankenhaus liegen. Den Kontakt habe ich auf das Geringste reduziert - ich gehe nur noch zu den Geburtstagen mit. Ansonsten sehen sie mich nicht mehr.

Meine Familie weiß wie es ist, momentan macht ein Teil jetzt das selbe Prozedere durch wie ich: bei meiner Mutter und meiner eineiigen Zwillingsschwester wurden nun auch erhöhte ANA-Titer (beide 1:320) gefunden. Beide hatten in der Vergangenheit auch schon mal Probleme, die auch für was Rheumatisches sprechen könnten. Damals hat nur keiner dahin gedacht und es als "banale" andere Krankheiten abgetan. Sie müssen nun auch zum Rheumatologen. Vererbt wird eine Autoimmunerkrankung nicht, sagte man mir in der Uniklinik, aber sie tritt familiär gehäuft auf....das hätten wir ja eventuell dann....



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BlackMirror...

34, Männlich

Beiträge: 13

Re: Verwandten denken ich bin ein Simulant

von BlackMirrorDavid am 29.12.2013 23:59

Ach... bei sowas könnte ich immer an die Decke gehen... 

Bin gerade aus einer Facebook Gruppe wegen sowas ausgetreten.
Lass dich nicht runter ziehen.
Manche Sachen haben manchmal noch keinen Namen oder sind ( auch durch die Ärzte) manchmal schwerer zu finden.
Ich persönlich würde mich mit solchen Anschuldigen zurück nehmen.
Man verletzt die Person damit sehr und treibt sie damit vielleicht in unsicheres Gelände.
Ich hab immer ein Ohr für dich.

 

Das Aussortieren des Unwesentlichen ist der Kern aller Lebensweisheit.

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