Krankheit und Arbeitsumfang?
1 | 2 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Krankheit und Arbeitsumfang?
von wolvesse am 05.10.2008 22:04Liebes Rudel,
so, nun habe ich den Weg zu Euch wieder zurück gefunden und habe auch gleich eine Frage!
Wie sieht Euer Arbeitsumfang denn aus?
Könnt Ihr voll arbeiten? Und: unter welcher Medikation steht
Ihr dabei? Was macht Ihr?
Ich frage, weil ich zunehmend merke, dass ich meinen bisherigen Arbeitsumfang von nahezu 90% nicht mehr schaffe.
Vielleicht werden jetzt ein paar von Euch grinsen, denn ich bin ja Lehrerin, und da bekommt man meistens eher Unverständnis, wenn man sagt, dass es ein anstrengender Beruf ist...
Ich war im Sommer lange in Reha, die mir auch sehr gut getan hatte, und nach der ich mich wieder richtig wohl fühlte. Nun arbeite ich wieer seit 4 Wochen und stehe momentan fast keinen Tag ohne Migräneanfall, quälende Gesichtsschmerzen etc durch, nach 3 Tagen Schuile bin ich total am Ende, denke dann, dass ich nicht mehr aus dem Bett komme vor lauter Erschöpfung...
Leider habe ich oft 10h-Tage, da wir immer unendlich Konferenzen etc haben.
Früher, auch schon mit der Diagnose SLE habe ich das besser weggesteckt, zum ersten Mal seit meiner Diagnose vor 6 Jahren habe ich Angst, dass ich das nicht mehr sehr lange durchhalten kann und nach Alternativen Ausschau halten sollte.
Was meint Ihr dazu?
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von Stiefel am 06.10.2008 07:51Guten Morgen Wolvesse
Ich kann deine Sorgen nachvollziehen! Ich bin zwar keine Lehrerin, aber ich komme aus der Kinderpflege und nun mache ich gerade eine Umschulung.Es ist megaanstrengend, neben Familie ,Umschulung bzw. Beruf Meine Ärzte haben mir jetzt die Bescheinigung gegeben, das ich nicht nicht mehr als 4 Stunden pro Tag arbeiten darf, weil ich sonst im Dauerschub bin.
Ich bin nur leider der Typ Arbeitstier und kann mich damit noch nicht wirklich anfreunden.
Wichtig ist glaube ich das man es nach und nach lernt sein Arbeitspensum einzuschätzen. Ich für mein Teil habe große Hochachtung ,für deine Leistung. Welche Klassen unterrichtest du?
Ich wünsche Dir das du deinen optimalen Weg findest und ganz viel Kraft hast das durchzustehen.
Liebe Grüße Stiefel
[Es kann nur noch härter werden.
Emma
Gelöschter Benutzer
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von Emma am 06.10.2008 08:06Hallo Wolvesse,
ich habe mich, die letzten 10 Jahre durch gekämpft, mit vielen
Krankheitstagen , zwischendurch mal wieder eine Reha aber jetzt habe ich
eingesehen das ich keine 8 Std. mehr durch arbeiten kann.
Seit Juni bin ich krank geschrieben und habe eingesehen das die Rente
das Beste für mich ist.
Ich nehme Cellcept und Cortison.
Seit ich Cellcept nehme habe ich keine Migräne mehr..
Du bist doch Beamtin, oder ? was sagen die Ärzte ? nimmst du ein
Basismedikament ? hast du einen Schwerbehindertenausweis ?
ich finde deinen Beruf sehr anstregend und auch viele gesunde Lehrer haben
ein Problem mit dem Stress.........und du als Lupi leidest ja doch viel mehr.
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von Tine am 06.10.2008 08:19Hi Wolvesse,
ich denke diesen Punkt haben viele von uns in ihrer Lupus-Karriere schon erlebt und mussten abwägen und überlegen wie es weitergeht.
Am Zenit meiner Karriere musste auch ich schmerzlich erfahren, dass sich etwas ändern muss. Meine Entscheidung lautete damals (nach ca. 1 Jahr quälenden Hin und Her im Beruf) - eine Umschulung.
Und ich kann wirklich wieder in Vollzeit arbeiten, wenn auch des öfteren mehr schlecht als recht. Wenn ich noch lernen würde, rechtzeitig daheim zu blieben, ginge es auch sicherlich besser. Da hab ich noch Nachholbedarf.
Mein Rat an dich, hast du nur noch Schmerzen und bist müde und kraftlos, dann leidet auch dein Arbeitsstil darunter - somit bist du unzufrieden und meinst sicherlich Unzulänglichkeit zu verspüren. Das ist dann ein Karussell das sich immer schneller dreht. Zieh die Notbremse und steige aus. Reduziere die Stunden und versuche die Reduzierung zeitlich erst einmal zu begrenzen, dass du - wenn es wieder besser geht - wieder evtl. Stunden aufstocken kannst.
Ich wünsch dir eine richtige Entscheidung und alles Liebe.
Liebe Grüße, Tine
Wer Rächdschreibfeler endteckt, darf sie behalten - die sind extra gestreut!
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von anniidol am 06.10.2008 09:56Hallo,
also Lehrerin ist bestimmt höllisch anstrengend. Wenn ich an mich als Schülerin denke ... nein danke. Ich könnte das nicht.
Ich habe 2003 auf 75% reduziert u. vor kurzem nochmal weiter auf 60%. Ist halt eine Frage des Geldes aber ich habe SLE auch schon seit meiner Jugend u. die Bescherden und Folgeschäden nehmen mit dem Alter stark zu. Ach psychisch (Streß) ist es oft schwer. Jeder kommt anders damit klar. Könntest du reduzieren ?
Gruß
Annette
"Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keinen möge ein Übel treffen. Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen! Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein und quäle nicht und töte nicht."
(Gautama Buddha, 560-480)
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von Sunflower am 06.10.2008 10:58Ich kann Dich auch sehr gut verstehen. Ich bin zwar keine Lehrerin sondern Chefsekretärin aber ich muß pendeln und bin alleinerziehende Mutter von 2 Kindern. Ich denke, dass die Doppel- oder Dreifachbelastung auch ohne Krankheit schon hart ist. Wie soll man das denn noch schaffen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir schwer krank sind. Auch wenn es uns zeitweise gut geht. Wenn ich mich überlaste, bekomme ich die Quittung bereits am nächsten Tag. Wenn ich mich beruflich verausgaben würde, könnte ich nicht für meine Kinder sorgen. Beruflich bin ich ersetzbar. Als Mutter nicht.
Gruß
Sabine
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von mmair am 06.10.2008 13:26Amen! genau so ist es.
Man muss das Beste hoffen, das Schlimmste kommt von ganz alleine.
Having Lupus wouldn't be so annoying if it weren't for the advice of other people.
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von shmoky am 06.10.2008 13:56Hallo wolvesse.
Diese Entscheidung kann Dir keiner Abnehmen, Denn gerade als Lehrerin, hast Du auch eine große Verantwortung,
den Schülern gegenüber. Aber Denke zuerst an Dich, denn mit Migräne -kenne ich bei mir nicht- bist Du auch nicht in der
Lage, den " Stoff " durchzuziehen und dann noch die Konferenzen .
Meinen Beruf als Schreiner, mußte ich "Sofort" aufgeben, und für eine Umschulung war ich-laut Arbeitsamt- zu Alt.
Mache das Beste aus Deiner Situation, drücke Dir die Daumen, daß Du die richtige Entscheidung für Dich und die
Kids findest.
Liebe Grüße und alles Gute.
Peter. .
Am Morgen ein Lächeln, und Dir gehts hoffendlich etwas Besser.Deinen Kampf mit dem Wolf kannst Du nicht Gewinnen, nur versuchen ihn Gleich zu Stellen.
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von katarina am 06.10.2008 14:12Hallo Wolvesse,
wie schon viele geschrieben haben-die Entscheidung liegt bei Dir,nich vergessen,du lebst nur einmal,wenn du krank bist und es geht nicht mehr dann wäre das Besste wenn du was änderst,mansche von uns haben die Arbeitsstunden reduziert,anderen haben Beruf gewechselt und anderen haben den Rentenantrag gestellt,ich wünsche die dass du die richtige Entscheidung triffst.LGK.
P.S.Denk an dich und deine Familie.
Re: Krankheit und Arbeitsumfang?
von wolvesse am 06.10.2008 20:05Hallo Ihr Lieben,
erst einmal ein ganz dickes Dankeschön für Euer großes Verständnis, ist etwas sehr Seltenes...
Zu Euren Fragen:
ich bin Gymnasiallehrerin mit den Fächern Englisch, Deutsch, Sport und unterrichte alle Stufen von 5-13.
Ich bin Beamtin,bin schwerbehindert, nehme Cellcept und seit neuestem auch ein Antiepileptikum,,weil die die Triptane allein gegen die Migräne nicht mehr ausreichen.
Ich kann mich leider nicht teilberenten lassen, das geht bei Beamten nicht, ich kann nur die Stundenzahl reduzieren. Der Chefarzt in der Reha meinte, ich dürfe pro Tag nicht mehr als 5 Stunden arbeiten, da bin ich aber weit weg, denn es gibt immer neben dem Unterricht noch hunderttausend andere Dinge und Termine.
Ich bin alleinstehend, bin auch ein bisschen ein Arbeitstier und lebe so ein bisschen mit dem Grundproblem, dass mir schon als Kind eingetrichtert worden ist, wie wichtig die unbedingte Pflichterfüllung ist, dass man sich nicht so anstellen darf etc.
Oft habe ich die Arbeit sicherlich auch als Kompensation benutzt...
Ich danke Euch einfach für Eure Beiträge, die mir auch zeigen, dass es anderen genauso ergeht wie mir, dass es nicht nur Einbildung ist, wenn ich denke, ich kann jetzt nicht mehr.
Ich trage mich auch ab und an mit dem Gedanken einer Umschulung oder Zusatzquali, aber es fällt mir auch schwer, mich von den Schülern zu verabschieden, denn der Beruf ist sehr anstrengend, aber eben auch schön.
liebe Grüße und nochmals danke,
wolvesse