Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

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kira

39, Weiblich

Beiträge: 16

Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von kira am 13.02.2014 00:49

Auf die Gefahr hin mich bei einigen hier unbeliebt zu machen verfasse ich diese Zeilen. Ich lese hier manche Beiträge und frage mich ist das euer Ernst?!
Also kurz zu mir ich habe eine Mischkollagenose aus Lupus,Sklerodermie und Sjögren.. bin 29 und stolze Mutter eines fünf jährigen Sohnes. Mir geht es echt oft sooo unendlich beschissen aber ich gebe nicht auf auch wenn es mitunter schwer ist aber ich habe bei manchen Beiträgen echt das Gefühl als würden bzw hätten es einige schon längst getan.

 Ja ich hab unendliche Schmerzen ja ich bin erschöpft ja ich fühle mich krank ja ich kann nicht schlafen ja ich schwitze ja mein Körper verändert sich ja ich nehme starke Medikamente aber richte ich deshalb mein ganzes Leben danach aus?!

NEIN  sorry mache ich nicht... Ich beurteile keinen hier aber ich denke es ist auch mal an der Zeit zu sagen wir haben verdammt noch mal nur dieses eine Leben also lasst und das Beste daraus machen und uns gegenseitig bestärken anstatt zu bemitleiden.
Ohh Mann ihr werdet mich verurteilen weil es geht ja jedem soviel schlechter als den anderen es ist  nunmal nicht leicht es ist eine harte krankheit keine frage oft kaum zu ertragen ,aber mir ist es egal weil ich für mich beschlossen habe nämlich zu kämpfen und nicht klein bei zu geben
ja ich arbeite ja ich habe einen kleinen Sohn für den ich sterben würde und der es wert ist zu kämpfen und die Zähne zu zeigen...   
ich gebe nicht auf und ich vermute das war mein letzter Beitrag hier...
best wishes  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.02.2014 00:54.

Leya

-, Weiblich

Beiträge: 4779

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von Leya am 13.02.2014 02:31

Hallo Kira,

ich glaube kaum, dass Du Dich bei jemandem unbeliebt machst, nur weil Du Deinen Standpunkt darlegst. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Du etwas konkreter wirst.

Mit pauschalen Vorwürfen und dem Hinweis, dass Du es angeblich alles besser machst, kommen wir nicht wirklich weiter.

Dass schwer Erkankte in manchen Situationen auch mal resignieren, ist doch wohl mehr als nachvollziehbar.

Wenn ich dabei beispielsweise nur an die unendliche Suche nach einem Facharzt/ einer Klinik denke oder an die Auseinandersetzungen (Antrag, Ablehnung, Rechtsanwalt, Widerspruch, Klage) mit Krankenkassen, Versorgungsämtern u. ä.. Oftmals hat der/die Erkrankte dafür einfach keine Kraft mehr und resigniert letztlich. Genau darauf zielen die Sozialversicherungsträger und Versorgungsämter natürlich auch ab.
(http://www.lupus-darmstadt.de/bericht-off-label.htm )

Und hat der/die Betroffene selbst keine Kraft mehr, ja, wo ist denn dann der Angehörige oder Freund, der unterstützt? Nicht da! Entweder, weil sie uns sowieso für Hypochonder halten oder ihnen die gesamte medizinische und/oder rechtliche Thematik verständlicherweise zu hoch und ihnen eine Einarbeitung in den Bereich zu mühsam ist.

Es ist aber kein Resignieren, wenn man die Rente einreicht, weil man feststellen musste, dass die Erkankung die Ausübung einer Berufstätigkeit einfach nicht mehr zulässt. Glaub mir, ich kenne niemanden, der nicht lieber gesund wäre und arbeiten würde. Aber was nicht geht, geht leider nicht mehr.

Selbstverständlich bemitleidet man sich auch selbst, wenn man eine solche Erkankung hat.
Wer hat sich denn noch nicht gefragt "warum ich?" "warum jetzt, ich wollte doch noch ...?".
Oder wenn Schmerzen oder andere Beeinträchtigungen einfach zu viel werden.

Lieber mal den Frust rauslassen und vielleicht auch die Tränen laufen lassen, als alles in sich "hineinzufressen".
Für viele Forumsteilnehmer ist es enorm hilfreich, wenn sie ihr Leid hier klagen können und ihnen zugehört wird. Wo können Sie eine solche Aufmerksamkeit und ein solches Verständnis sonst erfahren, wenn nicht hier?!

Wer bitteschön gibt hier auf? Was gibt er/sie auf?

Du hast möglicherweise noch nicht verstanden, dass Du auf Deine Erkankungen Rücksicht nehmen musst. Unsere Erkankungen setzen uns Grenzen. Und wenn wir diese Grenzen wiederholt überschreiten, "schlagen" die Erkankungen "zurück". Will sagen, wenn Du Dir keine Ruhe und Entlastung gönnst, sondern trotz des Krankheitsgefühls, der Erschöpfung usw. weiter auf Vollgas fährst, wirst Du wohl über kurz oder lang einen Monsterschub bekommen. Was das bedeutet, muss ich Dir ja nicht beschreiben. Jedenfalls wäre das weder für Dich noch für Deinen Sohn gut.

Mit diesen Erkankungen ist es sehr, sehr wichtig, Stress zu vermeiden. Jede Überlastung ist Stress. Und Stress löst Schübe aus.

Du wirst nicht darum herum kommen, in Deinem Leben Rücksicht auf Deine Erkankung zu nehmen und nur das zu machen, was sie Dir "erlaubt".

Das, was Du als "kämpfen" beschreibst, scheint mir ein Nichtakzeptieren der Erkankung zu sein. Gegen die Erkankung kann man nicht kämpfen, man muss versuchen, sich zu arrangieren, muss sich auf das einstellen, was sie "fordert", sonst geht es  schief und das wünsche ich niemandem.

Die meisten aber spüren, dass eine verminderte Belastungsfähigkeit manchen Verzicht fordert oder zumindest die Beschränkung einiger Aktivitäten nötig macht


Die Grenzen der eigenen Belastbarkeit dürfen nicht überschritten werden

http://lupus-rheumanet.de/jsp/lupus_leben.faces


Ich glaube, wir hatten alle einen sehr langen Weg zu gehen, bis wir mit der Erkankung einigermaßen umgehen konnten.

Vielleicht könnten Dich Fachleute bei der Krankheitsbewältigung unterstützen. Möglicherweise kennt Dein Rheumatologe dafür einen Psychologen.

Pass gut auf Dich auf.

Und bleib uns bitte im Forum erhalten.


Gruß

Leya




Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.02.2014 02:33.

BadCat

51, Weiblich

Beiträge: 76

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von BadCat am 13.02.2014 05:00

Der erste Schritt zu Resignation ist ständig die eigenen Grenzen zu überschreiten ...

Ich denke wie Leya.

Kira,klar du fühlst dich jetzt so wie du da schreibst und irgendetwas hat dich wohl total aufgewühlt...bin dir nicht böse.mittlererweile sehe vieles so viel gelassener und das tut mir gut.

"Sie sind eine sehr mündige Patientin"  


~ Zitat:mein Rheumatologe ~  

Antworten

Theo_1956

68, Männlich

Beiträge: 110

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von Theo_1956 am 13.02.2014 10:18

Hallo Kira,

du sprichst mir aus der Seele - nicht aufgeben ist Ehrensache ! Du machst Dich mit Deinem Beitrag nicht unbeliebt, ganz das Gegenteil wird geschen. Denn Du hast einen großen Vorteil - Du bist eine Frau. Da wird Dir Deine Einstellung von den wirklich kranken ganz hoch angerechnet.

Ähnliches wie Du hatte ich vor einigen Jahren mal geschrieben, nur nicht aufgeben und ähnliche Worte wie Du sie benutzt hast - verwendet. Ein Sturm der Entrüstung ging damals durch das Forum das ich es als sinnvoll hielt mich für einige Zeit abzumelden.

Ich hasse das ganze Gejammer, Erfahrungsaustausch muss zwar sein, aber nur kein Selbstmitleid. Denn das Gejammer löst die Probleme nicht - im Gegenteil auf Dauer werden sie ein Vielfaches werden. Sachliche Tipps die sind hier angebracht.

Das Du hier in diesem von Frauen dominierten Forum den Mut hast zu schreiben: ICH LESE MANCHE BEITRÄGE UND FRAGE MICH IST DAS EUER ERNST, hebt den Respekt vor Dir. Alle Achtung Kira, Du hat Mut und Kampfgeist.

Schöne Grüße Theo

Antworten

BadCat

51, Weiblich

Beiträge: 76

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von BadCat am 13.02.2014 12:04

Hallo !

möchte nur kurz was sagen...also ich zähle mich selbst nicht zu der gruppe der dauerhaft resignierten /selbstmitleidigen /oder denen die aufgegeben haben,ganz im gegenteil ob wohl ich natürlich auch solche gefühle der frust kenne und zulasse...

mein wichitges anliegen wäre nur zu sagen...auf sich selbst zu achten und mit manchen dingen die eben nicht mehr machbar sind zu leben hat mit Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben nichts zu tun :) ich habe eben manchme die "verloren" aber dafür andere gewonnen.

für mich ist das so der richtige einstellung im moment.andere haben andere und man selbst ändert sich auch immer wieder...und manchmal soll man auch "jammern" dürfen das braucht doch jeder mal...

thats it

"Sie sind eine sehr mündige Patientin"  


~ Zitat:mein Rheumatologe ~  

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Howlingwolf

46, Weiblich

Beiträge: 164

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von Howlingwolf am 13.02.2014 13:14

Hallo Libe Kira!

Nein, Du hast Dich NICHT unbeliebt gemacht, Du hast Deine Meinung, Du bist eine Erwachsene und alle Erwachsenen dürfen anderer Meinung sein, das ist gut und kann ausgehalten werden. Deine Meinung hat uns gefehlt, es ist DEIN Weg im Leben, den DU mit DEINEM Sohn gehst. Dafür Chapeau! und Weidmannsheil! Wird schon schiefgehen! Lach :)

Nein, ganz ernsthaft jetzt, wir Menschen planen unser Leben allzu gerne am Reißbrett für die nächsten +- 15 Jahre, aber das heißt nicht, daß Gott, die Erdgeister, Manitu, Buddha, Allah oder wer oder welche Entität auch immer nicht auch was zu sagen hat und wirken wird, ob wir nun wollen oder nicht!?

Ich bin seit frühester Kindheit krank mit diversen Autoimmunerkrankungen, die Ärzte sprechen bei UNS von einer " Familiendurchseuchung. " Das ist IHRE saloppe Art, die Häufung und die Schwere der Ausprägungen zu kategorisieren. Ich habe drei Kinder, 9 , 5 fast 6 und 1 Jahr alt. Die Schwangerschaften waren alle schwer, ich mußte meinem Körper die Kids regelrecht abtrotzen. Das sind einfach knallharte Fakten, ich suche kein Mitleid, die würde ich suchen, hätte ich mich breitschlagen lassen, keine Kinder zu bekommen. ICH wäre psychisch kaputt gegangen. Meine Tochter Beebee lebt in einer Pflegefamilie, die ich kenne, da ich mittlerweile nicht nur Schlaganfälle hatte.

Mein Vater hatte diese Probleme kurz bevor er starb, bei uns in der Familie in den USA sterben viele sehr früh an Autoimmunerkrankungen, sie sind fast alle Black American oder Native American ( " Indians " ). Klar bin ich nicht immer happy, besonders nicht, wenn ich einige Male vor meinem Vorschüler abgeklappt bin, er zu mir angerannt kam, laut schreiend: " Mommy, please don´t die! Don´t leave me alone! I love you! Please don´t die! " Erst da war ich alarmiert und in Panik, davor dachte ich, ach Du hast Kreislauf oder sowas. Doch die Panik ergriff mich, als mein Sohn so reagierte. Er ist sehr empathisch und mit mir verbunden, ab da wußte ich, da ist was im Busch. Auch dies schreibe ich alles, NICHT um zu jammern, sondern MEINE/ UNSERE Realität mit Lupus&Co zu schildern. DEINE Realität, so wie Du sie jetzt lebst, ist genauso gut und richtig, wie die Realität aller anderen Personen die hier gemeldet sind, auch meine.

Natürlich gibt es hier und da RATSCHLÄGE, aber das sind keinesfalls Befehle. Manchmal weiß doch ein alter Hase hier im Forum doch mehr als ich und ihr Rat ist mir wichtig. Zum Beispiel schätzte ich Renate´s Rat sehr, klar war sie manchmal "militant", aber wer ist das nicht mit einer chronischen Erkrankung? Ganz ehrlich sein ;) Ich galt schon als Kind als brutal ernst ( meine Schwester Tanya, 6 Jahre älter ), die Krankheit hat meinen Geist nicht vollends vernebelt! LOL

Ich sage gerne, was ich denke, mein ExPsychologe lobte mich dafür, sagte, ich erspare mir so viel Depressionen und Selbstzweifel/-hass. Ich wurde zu Anfang auch "gebeten" ich solle mich abmelden, mir wurde unterstellt, ich hätte mich selbst diagnostiziert, uvm. und siehe da, ich bin immer noch hier! Ich wollte ab und an einfach mal was schreiben, ich habe nicht viele Beiträge, bin lange nicht online und dann wieder aktiv und mitteilsam, aber harmlos. Die meisten hier im Wolfsrudel sind das auch - harmlos. Der Ton kann schon mal schärfer werden, die Last, die man manchmal tragen muß, wiegt schwer und kann auch das ein oder andere Mal zuviel werden. Aber immer wieder aufraffen tun sich die meisten, das weiß ich seit ich mich damals vor 8(?) Jahren angemeldet habe. Niemand hier ist Atlas, die Weltkugel kann schon mal bedrohlich schwer werden, kann das Gefühl vermitteln, einen zu erdrücken, aber dieser Zustand ist meist nur vorübergehend bei den Forumsbewohnern.

Bleib bitte, krall Dir einen KaffeeLatte und lass uns plaudern, hier beißt niemand und wenn doch mal virtuell die Zähne gezeigt werden sollten, dann kann man mit Worten spitze Zähne schleifen oder Missverständnisse klären. Nicht abschrecken lassen, dieses Forum kann Spaß machen, kann DIR auch helfen, wenn Du magst, versuchs mal weiter, wirst sehen, alles wird gut! :)

Fühl Dich gedrückt und verstanden! Luv Natasha

 

Auf Regen folgt immer Sonnenschein!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.02.2014 13:19.

mira

45, Weiblich

Beiträge: 179

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von mira am 13.02.2014 13:25

Hallo, 

Theo, das ist nicht Dein Ernst! Das, was Du hier schreibst, ist Sexismus.
Faktoren wie Schreibstil, Ausdruck, lesbare Rechtschreibung (!) sind möglichweise ausschlaggebender für die Art der Reaktion auf eine Aussage hier im Forum als die Hormonlage und das Geschlecht des Schreibenden. 

Zu Kiras Post ist aus meiner Sicht alles gesagt. Sorry fürs OT, aber ich will Sexismus nicht so stehen lassen.

VG
Mira 

Antworten

Theo_1956

68, Männlich

Beiträge: 110

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von Theo_1956 am 14.02.2014 06:41

Hallo Kira,

wie Du an dem Kommentar von Mira siehst - es hat sich nichts geändert. Das mit der Meinungsfreiheit. An Mira, was ist an meinem Kommentar der Hinweis auf Sexismus ? 

Grüße Euch

Antworten

mira

45, Weiblich

Beiträge: 179

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von mira am 14.02.2014 09:11

Hi, 

und wie lebt es sich so als Opfer von Frauen in diesem frauendominierten Forum? Das, was Du tust, klingt mir mehr nach Jammern als alle anderen Beiträge in diesem Forum.

Okay, nochmal ganz langsam für Dich: Sexismus ist, wenn man Männer und Frauen einen ungleichen sozialen Status zugeschrieben bekommen. Nach Deiner Aussage hast Du quasi dasselbe geschrieben wie Kira, hast aber viel mehr Kritik bekommen. Und das liegt angeblich ausschließlich an Euren unterscheidlichen Geschlechtern. "Denn Du hast einen großen Vorteil - Du bist eine Frau."

 Mira

Antworten

Theo_1956

68, Männlich

Beiträge: 110

Re: Resignation/Selbstmitleid/Aufgeben

von Theo_1956 am 14.02.2014 14:09

Es ist sehr schade, das Personen in Foren wie diesem nicht sachlich bleibt und es immer wieder Personen gibt die förmlich Streit suchen und nicht sachlich bleiben sondern provozieren.
Es hat keineswegs mit Jammern  zu tun wenn ich geschrieben habe das dieses Forum von Frauen dominiert wird. Hättest Du Dich etwas besser informiert dann hättest Du die Erkenntnis das vor allem Frauen an Lupus erkranken und somit die Mehrheit bilden - also dominieren.  Genetisch bedingt tauschen sich Frauen intensiver aus als Männer dominieren also auch hier.

Dennoch schöne Grüße






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